Es gibt ja so Geschichten, da sagt man das diese einem selbst nie passieren könnten. Naja, aufgrund der Lebenserfahrung sage ich, dass ALLES passieren kann. Nichts ist unmöglich. So also auch die Geschichte vom vergessenen Kind…
Wir fuhren am späten Abend nach einem Besuch bei Oma und Opa über die Autobahn wieder Richtung Heimat zurück. Nach ca. 30km meldete sich vom Rücksitz K1, er muß Pipi. Natürlich dann gleich darauf K2, dasselbe dringende Problem. Also die Raststätte Hockenheim angefahren und einen Parkplatz in der Nähe der Toilettenanlage gewählt.

Die Kinder schnallten sich von ihren Sitzkissen ab und gingen also pinkeln. Die Frau und ich blieben im Dunkeln sitzen und warteten auf die beiden.
Es dauerte paar Minuten bis hinten Türen geöffnet wurden, Gleich darauf das Geräusch eine zugezogenen Tür, kurz danach das zweite Geräuch. Also fuhren wir wieder los, beide Kinder sind ja wieder an Bord. Dachten wir….
Also wieder auf die Autobahn und Weiterfahrt. Nach vielleicht einer Minute oder umgerechnet 2km fragte K1 von hinten: „Wo ist eigentlich mein Bruder?“
„WAAASS?“
Helle Aufregung im Auto, kurzes Nachfragen und Diskussionen und sofortiges Anfahren der Standspur. Schnelles Überlegen der Möglichkeiten, die jetzt blieben. Handy hatten wir zwar, aber natürlich keine Nummer der Raststätte. Letztendlich entschied ich mich natürlich zur rückkehr dorthin. Und der schnellste Weg war nun mal die Standspur….

Also Warnblinker an, Rückwärtsgang eingelegt und zügig losgefahren. Es war aufgrund der späten Uhrzeit wenig Verkehr, 2-3 Autos gaben Lichthupe. Interessierte mich aber natürlich nicht besonders.
Wir kamen recht zügig wieder zur Raststätte zurück und direkt am Ende der Parkplatzausfahrt stand da K2.
Den folgenden Dialog erspare ich mir, man kann es sich denken. Das wichtigste war ja in dem Moment, dass nichts passierte und alles gut ausging. K2 stieg ein (diesmal wurde es gecheckt) und weiter ging diese unvergessliche Fahrt.
Nun bleibt noch die Erklärung, wie das überhaupt passieren konnte. Zur Erinnerung: Die hintere Türe wurde geschlossen (Plopp). K1 war aber wohl der Meinung, dass die Tür nicht richtig geschlossen war, entriegelte und öffnete diese nochmal und zog sie erneut zu (2. Plopp).
Was bei uns auf den vorderen Plätzen ankam, waren die 2 Plopps der Türen, für uns das Zeichen das beide Kinder wieder im Auto waren. Also fuhren wir weiter bis sich völlig irritiert K1 meldete und fragte…..
Man kann es kaum besser beschreiben, ich suche auch keine Entschuldigungen. Für mich steht jedenfalls fest, das es bei einem Zusammenkommen verschiedener Ereignisse passieren kann, wenn natürlich auch ich dies vorher nie geglaubt hätte.